Nicht erst seit wir mit unserem Großen das Buch „Michel aus Lönneberga“ von Astrid Lindgren gelesen haben, ist das Schnitzen von Holzfiguren immer mal wieder ein Thema gewesen. Als wir neulich noch einmal in der TV-Serie „Michel aus Lönneberger“ den Lausbuben im Schuppen haben Holzmännchen schnitzen sehen, mussten wir das auch mal ausprobieren. Wir haben zwar keinen Schuppen, aber einen gut geeigneten Keller, der Papa ein noch wenig Erfahrung im Schnitzen aus seiner Jugend und der Bub schon ein echtes Schweizer Taschenmesser für Kinder („My First Victorinox“).
Schnitzrohlinge
Ein paar Lindenholzblöcke zum Schnitzen haben sich (Dank weiser Voraussicht) auch noch gefunden. Zwar sind für den Einstieg ins Schnitzen von Figuren für die Kinder Schnitzrohlinge etwas besser geeignet, doch lässt sich ein nicht zu dickes Lindenholzbrett auch noch mit der Laubsäge in Form bringen. Unsere Holzreste waren ca. 30mm stark und ließen sich ganz gut zusägen. Ein großer Vorteil der Bretter ist, dass sie kostengünstiger als die Schnitzrohlinge in fast jedem Baumarkt zu haben sind.
Sicherheit
Die Messer sind richtig scharf und bergen ein gewisses Verletzungspotential und sollten daher von Kindern nur unter Aufsicht verwendet werden. Unser Sohnemann (6) hat in seinem Freundeskreis auch durchaus den einen oder anderen, dem ich noch kein Messer zum Schnitzen in die Hand drücken würde, aber das würde ich auch bei manchem älteren Kerl ebenfalls nicht. Es gibt aber auch durchaus jüngere Kinder, denen ich einen sicheren Umgang mit dem Messer zutrauen würde.
Es gibt zwar Schnittschutzhandschuhe für Kinder, oder auch dieser Fingerschutz zum Schnitzen für Kinder, doch geht bei solchen Handschuhen viel Feingefühl verloren und die Schutzwirkung überzeugt aus unserer Sicht nicht.
Nicht ohne Regeln beim Schnitzen
Für das Arbeiten mit gefährlichen Werkzeugen wie dem Schnitzmesser sind einige Regeln die Sicherheit unerlässlich:
- Derjenige, der das Messer hat, hat die Verantwortung dafür, dass damit weder Ihm selbst noch anderen etwas passiert.
- Es wird nur geschnitzt, Wenn ein Erwachsener dabei ist, der notfalls helfen kann.
- Ausreichend Platz und Übersicht um den Arbeitsplatz
- Geschnitzt wird ausschließlich im Sitzen
- Die Messerklinge bleibt nur so lange offen, wie das Messer zum Schnitzen genutzt wird.
- Auch die Umgebung im Auge behalten, und lieber eine kurze Pause machen, bevor jemand durch Unachtsamkeit dem Messer zu nahe kommt.
- Niemals mit dem offenen Messer herumfuchteln, in eine Richtung zeigen oder herumlaufen.
- Nicht auf Körperteile zuschnitzen. Man rutscht schneller ab, als man denkt.
- Es wird konzentriert gearbeitet. Nicht ablenken lassen.
Als erwachsenes Vorbild muss man sich selbstverständlich auch an die gesetzten Regeln halten, da die Kinder sich „Mist“ viel zu schnell abgucken und sich zu eigen machen.
Merkt mann, dass die Konzentration nachlässt, sollte man zu einer Pause auffordern, die „Arbeit“ läuft schon nicht weg.
Es lohnt sich
Die leuchtenden Augen für das geschenkte Vertrauen sind es auf jeden Fall wert, dem Kind den Freiraum zu geben, auch mal mit Dingen zu hantieren, die bei falscher Anwendung gefährlich sein können.
Und mit ein wenig Übung lassen sich tolle Ergebnisse erzielen.
Trotz aller Euphorie sollten für den Notfall ein paar Pflaster bzw. eine kleine Verbandstasche bereitstehen und wenn es nur für den Vater ist, der sich nicht an die Regeln gehalten hat ;-)
[note style=“warn“ show_icon=“true“]Wir können an dieser Stelle nur für uns bzw. unsere Kinder sprechen. Wie sich Eure Kinder in einer solchen Situation verhalten und ob solche Bastelarbeiten schon für sie geeignet sind, können wir nicht beurteilen. Daher liegt es in Eurer Verantwortung, was Ihr Euren Kindern zutrauen.[/note]