Vor ein paar Tagen kam unser „Großer“ zu mir und meinte, er brauche meine Hilfe. Er solle für ein Projekt in der Schule ein paar Informationen über den Himalaya zusammenstellen und würde gerne einmal googlen oder auf Wikipedia schauen, was er dazu findet.
Als Hintergrund sollte der geneigte Leser noch wissen, dass unser Sohnemann in die 2. Klasse einer Grundschule geht. Er hat zwar ein Kinderlexikon in Buchform, aber die dort zu findenden Informationen zu dem Thema waren sehr knapp, der Wunsch, andere Quellen zu finden, damit durchaus nachvollziehbar.
Wikipedia für Kinder
Also den Rechner angeworfen und gemeinsam mit ihm recherchiert. Schnell ist sind wir auf Wikipedia gelandet. Dort zeigte sich aber schnell ein großes Problem.
Als Basis für ein Schulprojekt wären die dort zu findenden Inhalte sicher gut geeignet, aber je nach Themengebiet ist der dort zu findende Informationsgehalt für einen Grundschüler viel zu komplex, um diesen Inhaltlich überblicken zu können.
So umfasste der von uns gefundene Wikipedia-Artikel rund 2.000 Wörter und hatte damit einen größeren Umfang als ein Buch für Erstleser. Wikipedia ist nun einmal von Erwachsenen für Erwachsene geschrieben.
Zugegeben, ab hier haben wir dann unseren Großen etwas unterstützt, relevante Informationen von für sein Projekt nicht relevanten Informationen zu selektieren.
Doch mir selbst hat es im Nachgang keine Ruhe gelassen. Es muss doch Plattformen geben, die besser auf die jeweiligen Alterstufen ausgerichtet sind.
Bei meiner Recherche dazu bin ich auf Klexikon – Das Freie Kinderlexikon gestoßen.
Das Klexikon ist ein Projekt von Michael Schulte und Ziko van Dijk, welches mit der Unterstützung der Wikimedia Deutschland – Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e. V. und der Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e.V. Und einer Vielzahl freiwilliger Helfer das Ziel verfolgt, eine „Wikipedia für Kinder“ aufzubauen.
Die wesentlichen Wikipedia-Prinzipien werden dabei weiter verfolgt:
- an dem Wiki können sich viele gleichzeitig beteiligen, es ist aber gleichzeitig auf viele freiwillige Helfer angewiesen.
- Die Inhalte stehen unter einer freien Lizenz und können unter Einhaltung bestimmter Bedingungen weiterverwendet werden.
- Es soll eine umfassende Enzyklopädie, also ein umfangreiches Nachschlagewerk entstehen.
Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmals zur Wikipedia sind:
- Die Zielgruppe sind Kinder zwischen etwas sechs und zwölf Jahren. Entsprechend sollen die einzelnen Inhalte Kindgerecht verfasst werden.
- Zudem sollte ein der Zielgruppe angemessener Umgangston gepflegt werden.
Auch wenn das Klexikon als Online Kinderlexikon noch am wachsen ist, werden mit aktuell 1.232 Artikeln (Stand 25.08.2016) schon viele Themengebiete kindgerecht aufbereitet präsentiert.
So hat der Artikel zum Himalaya im Klexikon einen für Kinder verdaulichen Umfang von 214 Wörtern und beinhaltet nahezu genau die Punkte, die wir aus dem großen Wikipedia-Artikel herausgefiltert haben.
Nachdem ich unserem „Großen“ die Seite gezeigt habe, wird dies wohl eine seiner ersten Anlaufstellen, wenn er mal wieder Informationen für ein Schulprojekt sammeln soll.
[note style=“info“ show_icon=“false“]
Wer steht hinter dem Projekt Klexikon – Das Freie Kinderlexikon ?
Die Wikimedia Deutschland – Gesellschaft zur Förderung Freien Wissens e. V. ist einer der unabhängigen Länderorganisationen, die den Grundgedanken des Freien Wissens fördern und über die gemeinnützige Wikimedia Foundation (Sitz in San Francisco, USA) alle Wikimedia-Projekte – wie zum Beispiel Wikipedia – betreiben. |
Die Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e.V. verfolgt das Ziel, das Internet als Lern- und Lehrhilfe für alle Schulformen und die außerschulische Bildungsarbeit nutzbar zu machen und bietet eine Vielzahl an verschiedenen Angeboten sowohl für Lehrende als auch für Lernende. |
[/note]