Wir waren von dem Airbrush-Kindergeburtstag bei Marc von MDB-Art so begeistert, dass wir das Airbrushen auch selbst einmal ausprobieren wollten. Dafür haben wir natürlich auch einen Workshop bei Marc gebucht.
Klar haben wir schon im Rahmen des Kindergeburtstages mal eine der Airbrush Pistolen in den Händen gehalten und ein paar Grundübungen mit aufs Papier bringen dürfen.
Eigenes Airbrush Ruhrgebiets-Motiv im Workshop entwickeln
Dadurch, dass wir mit ein paar kleinen Grundkenntnissen vom Kinder-Airbrush Workshop, den wir unserer Tochter geschenkt hatten, ausgestattet waren, konnte Marc diesmal den Fokus des Workshops etwas anders setzen.
Diesmal ging es darum, wie kann man ein eigenes Motiv aufbauen, in welcher Reihenfolge werden die einzelnen Elemente des Motives aufgebaut und gesprüht.
Das Geleucht – Eine Landmarke des Ruhrgebiet als individuelles Airbrushmotiv im Workshop
Natürlich hätten wir in einem der Motivbücher, die Marc bereit gelegt hatte, schmökern können und uns ein klassisches Motiv wie einen Skull oder Flammen aussuchen können, die Alternative war, eine eigenständige Bildidee zu entwickeln.
Tatsächlich entschieden wir uns für letzteres. Aufgrund unserer Anreise aus dem Rheinland nach Duisburg drehten sich die Ideen relativ schnell ums Ruhrgebiet. Was macht unseren Blick auf das Ruhrgebiet heute aus? Der Kultur- und Standortwandel der Region, symbolisiert durch die heutigen Landmarken wie das Tetraeder auf der Halde Beckstraße in Bottrop, Tiger and Turtle auf der Halde Heinrich Hildebrand in Duisburg, das Horizont-Observatorium. auf der Halde Hoheward oder auch der Landschaftspark Duisburg Nord, oder die Zeche Zollverein.
Die Ideen rotierten im Kopf, manches wurde konkreter, anderes direkt wieder verworfen. Dann war die Motiv-Idee da: Wir hatten einige Tage zuvor die Landmarke „Das Geleucht“ auf der Halde Rheinpreußen in Moers besucht, eine überdimensionale Grubenlampe, die auf einer Abraumhalde steht. Für unser eigenes Motiv hatten wir uns überlegt, dass die Laterne auf Kohle stehen sollte und nicht auf einer Abraumhalde.
Zugegeben, die Bilder der über 30 Meter hohen Grubenlampe, rot angestrahlt auf der Halde, im Sonnenuntergang oder in der Nacht, wären für einen Einsteiger bei einem Tagesworkshop schon mehr als ambitioniert, aber zumindest eine vereinfachte Version könnte klappen, machte Marc uns Mut.
Von der Idee zum Konzept für das Airbrush-Bild
Wir sprachen die Idee mit Marc durch, der uns empfahl, erst zunächst eine kleine und grobe Skizze auf ein Blatt zu zeichnen und die Farbgebung mit Buntstiften festzulegen.
Und während wir vor uns hin scribbelten, hatten wir plötzlich auch einen einen Ohrwurm, ohne dass irgendwo Musik lief:
Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt.
Steigerlied
Und er hat sein helles Licht bei der Nacht,
und er hat sein helles Licht bei der Nacht,
schon angezünd’t,
schon angezünd’t.
Wie wichtig diese Motivplanung ist wird sich für uns gegen Ende des Workshops zeigen. ein paar von uns etwas unmotiviert angelegte Kanten der Kohlen werden uns später noch beschäftigen.
Im nächsten Schritt haben wir die Skizze auf das Zielformat DIN A3 vergrößert. Dieser Bogen sollte uns als Grundlage für unsere Airbrush-Schablone diesen, mit der wir das Motiv maskieren wollten.
Schritt für Schritt näherten wir uns unter Marcs Anleitung dem Konzept wie wir das Motiv umsetzen wollen. Zwischendurch wurden unterschiedliche Techniken und Wirkungen von Schablonen, lasierenden Airbrushfarben die sich überlagern, Farbmischungen auf Testblättern ausprobiert.
Dabei stand uns Marc durchgehend mit Rat und Vorschlägen zur Seite, ließ uns aber weitestgehend eigenständig die Welten des Airbrush erkunden.
Das Konzept von MDB-Art, die Teilnehmer zum Ausprobieren und eigenständigen Erkunden der Techniken anzuleiten ging genauso gut auf, wie in dem Workshop, den wir für die Kids gebucht hatten. Nach und nach wurden wir immer vertrauter mit der Airbrush-Pistole und den Farben.
Schritt für Schritt Workshop zum Airbrush-Motiv
Nachdem wir uns mit den unterschiedlichen Techniken des Maskierens und der Farbgestaltung auseinandergesetzt hatten, haben wir uns zunächst einen Plan gemacht, wie wir die Umsetzung unseres Wunschmotives angehen wollen. In welcher Reihenfolge wir welche Teile der bisher nur gezeichneten Schablone schneiden und einsetzen wollen.
Wir entschieden uns dafür, zunächst den Himmel zu colorieren. Dabei sollten aber die Fenster der Laterne schon teilweise geöffnet sein, damit die Farbe des Himmels und der Verlauf auch im Transparententeil der Grubenlaterne angedeutet zu sehen ist. Also haben wir die Schablone so geschnitten, dass der Himmel frei liegt und die Fenster der Laterne aufklappbar sind, damit wir leicht darunter nebeln können. Wichtig war dabei, dass wir den Negativ-Teil der Schablone ebenso sorgfältig bearbeiten und aufheben, damit wir diesen später noch verwenden können.
Die Schablone haben wir mit Magneten auf dem Airbrushkarton befestigt, dessen Ränder wir vorher als Passepartout abgeklebt haben.
Und schon konnten wir loslegen. wir mischten uns ein passendes Blau für unseren Farbverlauf und sprühten los. Dabei kam uns zugute, das Marc von Anfang an darauf hingearbeitet hat, dass wir eigenständig Arbeiten können, also die Airbrush Pistole zwischenreinigen können, Farben mischen und Wechseln können.
Auch wenn es ein einfacher Verlauf war, kamen wir in einen richtigen Arbeits-Flow und es fühlte sich einfach gut an. Dabei sorgte Marc mit seinen regelmäßigen Blicken über die Schulter für die Sicherheit, dass man noch auf dem richtigen Weg ist.
Als nächstes haben wir die Schablone umgebaut, damit wir die filigrane Silhouette der Lampe farbig ausarbeiten und anschließend die Flächen des Lampenkörpers färben können.
Ich könnt Euch kaum vorstellen, wie unglaublich viel Spaß es gemacht hat, Ebene für Ebene einzufärben. Dabei nur eine grobe Verstellung zu haben, wie das Werk am Ende aussehen könnte, da man mit den Techniken nur wenige Probedurchgänge hatte. Minute für Minute arbeitet man an dem Werk, die Minuten addieren sich zu Stunden. Ein unbedachter Schritt, ein Farbnebel an der falschen Stelle könnte gefühlt die Tagesarbeit zu nichte machen.
Marc bleibt entspannt und führt durch die Schritte des Airbrush-Workshops. Mal lässt er uns einfach ausprobieren, mal regt er uns zu weiteren Überlegungen. Einfach perfekt, wie er uns durch den Workshop leitet.
Das Motiv der Landmarke „Das Geleucht“ im Ruhgebiet, das wir uns Eingangs des Airbrush-Workshops vorgenommen haben, erweist sich als Herausforderung, der wir uns aber Schritt für Schritt nähern.
Nach dem wir die Bauteile der Grubenlampe angelegt haben, geht es an die Beleuchtung, die auch aus der Lampe heraus strahlt und tatsächlich frei, d.h. ohne Schablone mit der Airbrush Pistole gesprüht wird.
Im nächsten Schritt legen wir die Kohlen mit frei geschnittenen und gerissenen Schabloben an und schaffen es sogar noch etwas Struktur in diesen Teil des Motives einzubringen. sicher hätten wir diesen Bereich des Motives etwas besser gestalten können, wenn wir uns im Vorfeld etwas mehr Gedanken dazu gemacht hätten, wie die Kohlenstücke liegen sollen. So haben wir ein paar etwas unmotivierte gerade Kanten angelegt. Für ein erstes Motiv in dieser Technik sicher zu verschmerzen.
Tatsächlich bekommt man nach und nach ein Gefühl dafür, wie das Motiv werden könnte. Dadurch das man immer wieder Schablonen aneinander legt und immer wieder anders positioniert sind auch wir bis kurz vor Schluss gespannt, wie das Motiv im Ganzen wirkt.
Zum Schluss haben wir noch ein paar Highlights gesetzt, damit auch die Lichtgebung etwas natürlicher wirkt.
Wieder ein perfekter Airbrush-Workshop mit MDB-Art in Duisburg
Sicher, wir haben mit unserem Motiv und und auch in unserer Technik noch eine Menge Potential, aber für unsren Workshop ging es darum, herauszufinden, ob auch wir als Eltern Spaß am Airbrushen finden können und ob wir uns auf die Technik einlassen können.
Tatsächlich kamen wir zwischendurch auch in so etwas wie einen kreativen Flow und probierten eigenständig Dinge aus.
Marc hat sich wieder perfekt auf uns als Teilnehmer eingelassen und uns in seinem Atelier den Raum und die Zeit gegeben, die wir für die kreative Umsetzung unserer Vorstellungen gebraucht haben. Daher auch für diesem Workshop noch einmal vielen Dank an Marc für die gute und kreative Zeit im Ruhrgebiet.
